Am 16.04.2025 brachen wir vom Bryce Canyon auf, um nach Moab Utah zu fahren. Die Fahrt in unserem Camper war wieder sehr entspannt. Jetzt bin auch ich – BB – den Camper gefahren – Ein tolles Gefühl – Freiheit pur, aber sehr anspruchsvoll zu fahren, LKW-Feeling inklusive. Ich muss ein Kissen unter meinem Popo haben, um etwas zu sehen. Mit meinen nicht ganz kleinen Füßen komme ich kaum an das Bremspedal – Fazit: Camper-Fahren ist Nichts für kleine Menschen. Man muss sich bei der Fahrt sehr konzentrieren, denn die starken Winde und Böen hauen einen um. Das Lenkrad ist riesig. Der Camper ist ein Riesen-Gefährt, laut wie eine Rakete, behäbig in der Anfahrt und groß wie ein Tiny-House – der Slide-Out ist großartig. Auf dem Weg nach Moab fuhren wir an unendlich weiten Feldern vorbei. Auf den Feldern sahen wir große Viehherden von Rindern, die dazugehörigen Cowboys mit großen Cowboy-Hüten und den passenden riesengroßen Pickups. Jetzt wissen wir auch, warum die Amerikaner so große Autos fahren. Und überall sieht man riesengroße, große und kleine Campingwagen und Camper. Ich staune woher die Amerikaner so viel Geld haben, um sich diese Riesen-Trailer zu kaufen – diese sind so groß, wie fahrende Einfamilien-Häuser – Luxus auf Rädern pur. Und überall sieht man Camper. Ich denke die Amerikaner machen gerne im eigenen großen Land Urlaub. Die Einfahrt zu den großen Ranges erkennt man an den großen Holz-Toren mit den Family-Emblemen – Das kennt man aus Dallas. Und jetzt wissen wir also auch, wo das Bio-Beef aus den USA herkommt. Die Verkehrsschilder warnen vor frei umherlaufenden Rindern und Rehen – Deers ahead crossing the street – aha -so ist das also hier. Die Landschaft und Vegetation sieht aus wie eine unendlich weite Steppenlandschaft, so wie man das aus dem TV kennt. In den kleinen Städtchen sieht man kleine Kirchen, Tankstellen mit Coca-Cola- Schildern und ausrangierten Trucks und Autos – auch das kennt man irgendwie. Passend zu unserem Trip hörten wir natürlich Country-Music – herrlich. Ich komme mir vor, als wenn ich durch das Cowboy-Country reisen würde – Western-Towns pur. Dann wechselt die Landschaft und man fährt stundenlang über den Highway in einer Stein-Wüsten-Landschaft. Die riesigen klassisch amerikanischen Trucks überholen unseren gemütlich fahrenden Camper mit einer schnellen Geschwindigkeit – natürlich, denn time ist Money. Die Stein-Wüsten-Landschaft und Steine sind mal grau, mal rot, mal orange – und keine Menschenseele ist zu sehen. Hier möchte man einfach nur entspannt und sicher durchkommen – Handy-Empfang negativ. Die rote Steinlandschaft erinnert an den Mars. Stunden und Milen lang nur öde Stein-Landschaft. Man kann gar nicht beschreiben, wie unendlich weit dieses Land ist. Dann wechselt die Landschaft erneut und man sieht die großen Red Rocks – wir nähern und Moab. Moab ist ein Jeep Safari Paradies. Tausende Amerikaner pilgern über Ostern hier hin, um sich in ihren Super-Trucks und Jeeps in den Red Rocks auszutoben – ein gigantischer Spielplatz für Amerikaner – Und wir mittendrin im Moab-Utah-Spektakel. Gegen Abend kommen wir in Moab an. Wir suchen einen Supermarkt und landen in einen sehr abgedrehten Supermarkt – Moonflower Supermakrt. Der Name des Supermarktes ist Programm, ein Hippie-Supermarkt mit indischen Duftkerzen und Ölen, Bio-Food und vermutlich käuflich zu erwerbenden halluzinogenen Substanzen. Völlig abgedreht – 80 Dollar Einkauf für ein paar Kleinigkeiten – so teuer haben wir wahrscheinlich noch nie eingekauft – so what. Nun machen wir uns auf den Weg zu unserem Campingplatz Pack Creek Campground, der Campingplatz am Creek / Bach. 100 Dollar die Nacht, ohne Luxus, die ältere Dame im Office sagt, hey guys, nice to meet you in town, here in the cheapest place in town. Die cute Dame überreicht uns ein gift, eine Einkaufstasche mit Moab-Design und Eukalyptus und Verbana-Duft-Seife – großartig – ich freue mich sehr über das Souvenir. Und tatsächlich, nach der Lektüre unseres aktuellen USA-Reiseführers erfahren wir, das die Übernachtungsmöglichkeiten in Moab über Ostern ab 200 bis 300 Dollar beginnen, schließlich geht hier über Easter die Post ab. Alle wollen nach Moab – Spieleparadies für Amerikaner. Neben uns auf dem Campground residieren zwei typische Amerikaner mit ihrem großen Trailer, beer in der Hand und dem passenden Jeep im Schlepptau. Wir fahren nochmals Einkaufen, jetzt in den großen City-Market, um Getränke einzukaufen. Im Supermarkt-Flyer sehen wir neben Grills, und Schokolade, dass man im Supermarkt auch guns, Waffen kaufen kann. Ab 300 bis 600 Dollar ist man dabei. Ich bin völlig irritiert, denn an der Gas Station musste ich ein paar Minuten zuvor, noch beim Kauf eines schlichten Feuerzeuges meinen Personalausweis und Führerschein vorzeigen, der auch ins PC-System eingetragen wurde – in echt – kein Scherz. Ich glaube die Amerikaner sind völlig crazy. Ich bin überwältigt von meiner Geburtstagsüberraschung, die meine beiden wichtigsten und kostbarsten Schätze für mich vorbereitet haben. Eine wundervolle aus Germany eingeflogene und importierte Happy-Birthday-Deko überrascht mich um Mitternacht. Ich bin überwältigt von einem für mich erstellten Happy-Birthday-Newspaper und den rührenden, liebevollen Worten, die meine Lieben für mich geschrieben haben. Ich bin so glücklich. Viele Geburtstagsgrüße erreichen mich in der Nacht aus old Gemany. Demnächst besuche ich in Düsseldorf das K20 K21 Art-Museum – ich freue mich riesig. Ich habe erneut Geburtstag in den USA, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das letzte mal, habe ich meinen Geburtstag, vor ca. 20 Jahren in Florida erleben dürfen, als wir Gottfried und Karen besuchten. Am nächsten Morgen frühstückten wir gemütlich bei einem herrlich duftenden Kaffee, einem Strawberry-Happy-Brithday-Cheese-Cake, bei kuscheliger Hitze und starkem Moab-Wind. Traumhaft schön. Ich bin so dankbar.



