Unser Tag am Grand Canyon beginnt wieder mit einem guten Frühstück im Freien. Obwohl es in der Nacht wieder kalt war, steigen die Temperaturen morgens doch recht schnell. Daraufhin packen wir langsam zusammen und machen uns bereit für die Weiterfahrt. Das nächste große Ziel ist jetzt Kalifornien und damit Los Angeles, auf das sich Julia schon so sehr freut. Da der Weg aber sehr lang ist mit annähernd 500 Meilen ist eigentlich ein Zwischenstopp in Kingman geplant. Da uns in Kingman aber nicht wirklich etwas ganz Besonderes erwartet, schlägt Julia vor, weiterzufahren. Zwar nicht bis LA aber zumindest noch ein Stück des Weges, damit wir am Tag drauf schneller nach LA kommen. Gesagt getan, was uns aber nicht klar war, dass unser Zwischenziel für den nächsten Tag, der Joshua Tree Nationalpark am Rande der Mojawe-Wüste liegt. Obwohl wir diesen Bereich erst am späten Nachmittag erreichen sind es hier gute 35 Grad und eine trockene Luft.
In California sind die Spritpreise gleich über einen Dollar teuerer als noch in Arizona. Das tut weh bei dem Sprithunger unseres LKWs. In der Wüste selber liegen die Preise für einer Gallone über 6 Dollar, aber glücklicherweise müssen wir dort nicht tanken.
Durch die Wüste folgen wir stückweise der berühmten Route 66. Die Fahrt auf dieser unendlich erscheinenden Strasse ist sehr einsam, niemand begegnet einem hier in der Weite des Landes. Ich fühle mich wie irgendwo im Nirgendwo. Ich muss dennoch während der Fahrt sehr aufpassen, da alle paar Meilen geplatzte Auto-und Truckreifen auf der Route 66 liegen. Offenbar eine sehr gefährliche Straße. Im Sommer ist vermutlich hier nicht auszuhalten. Wir halten in Amboy, einem kleinen Mini-Ort mitten in der Wüste bei sengender Hitze mitten auf der berühmten Route 66. Hier gibt es genau eine 1 Tankstelle – Gas Station, letzte Gelegenheit, um sich für die Weiterfahrt zu rüsten. Es gibt Sprit, Eis und Coffee. Wir sind gut gerüstet mit unserem Camper, müssen nicht einkaufen und können geschmeidig weiterfahren. Und es gibt ein Motel, Roy’s Motel. Es scheint nicht geöffnet zu sein. Wer würde hier im Nirgendwo übernachten? Natürlich machen wir auch Bilder – Wir auf der Route 66. In Amboy sehen wir auch einen alten, urigen Oldtimer mit bunten Blümchen und dem Logo Route 66 – Das kennt man aus der Hippie-Zeit. Nach einiger Zeit begegnet uns ein LKW, der die liegengebliebenen Trümmer der Auto-und Truckreifen beseitigt. Ich bin froh hier gesund und munter auf der Route 66 weiterzukommen.
Den Joshua Tree Nationalpark, der nach der einzigartigen Pflanze, einer Palmenart von kakteenähnlicher Form, benannt wurde. Da es hier im Wesentlichen nur diese Pflanze zu bestaunen gibt, entscheiden wir uns den Park selber nicht zu besuchen, sondern nehmen Vorlieb mit den Joshua Trees, die wir im gleichnamigen Ort vorfinden. Man fühlt sich hier wie im Wilden Westen. Ein kleines Städchen mit viel Western-Nostalgie. Hier genießen wir kurz den Sonnenuntergang, bevor wir unsere Fahrt in Richtung LA fortsetzen.
Unser Weg an diesem Tag endet dann in einem Vorort von Palm Springs namens Palm Desert. Uns so fühlt es sich auch an, denn es ist auch in der Dunkelheit noch sehr heiß…


